Mein Märchenprinz mit Hang zu flüchtigen Kontakten
  
Dienstag, 8. Juli 2008
Stichtag
Ausschlafen
10 km laufen
eine Email abschicken
24 Stunden nicht erreichbar sein

sollte zu schaffen sein
und bitte ohne eine Träne zu vergießen

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Montag, 7. Juli 2008
Wochenhoroskop

Bereiten Sie Ihren Plan gut vor. Gehen Sie verschiedene Varianten durch, um nicht überrascht zu sein, wenn Dinge im Gespräch in eine andere Richtung driften.

Woher wissen die das?
Natürlich bereite ich meinen Plan gut vor, anders geht es auch gar nicht. Schnellschüsse aus der Hüfte waren noch nie mein Ding. Und grundsätzlich gehe ich alle Varianten durch. Im speziellen Fall also wäre die erwünschte ein Bett aus Rosen, die große Verzeih-mir-Arie und danach nur noch Friede Freude kein Eierkuchen, dafür Eisprung plus befruchtungsfähige Spermien zur gleichen Zeit am gleich Ort. Nicht erwünschte Varianten wären ein Bett aus Rosen, die große Verzeih-mir-Arie und danach alles wie vorher, dass er komplett den Schwanz einzieht, dass er in einem Anflug von Reue mehr Verfehlungen preis gibt, als ich vertragen kann oder dass er nicht weniger gut vorbereitet scharf zurück schießt.

Alles ist möglich und habe noch immer keinen klaren Gedanken in Worte fassen können.

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Von wegen leichter
Herzgeflatter heute wieder on higher level. Mein Magen sträubt sich, Puls oben, Kreislauf unten. An Essen ist da nicht zu denken, schon gar nicht an Konzentration oder Entspannung. Wie soll ich da eine Email schreiben, die für den Verlauf meines weiteren Lebens von höchster Bedeutung sein könnte? Und wie soll ich mir verdammt nochmal die Wimpern färben wenn ich andauernd heulen muss :(

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Sonntag, 6. Juli 2008
Rote Karte
Wenn die Entscheidung erstmal gefallen ist, lebt es sich leichter. Ich habe jetzt schon seit längerem zwei meiner Freundinnen eingeweiht, nicht in allen Einzelheiten, aber doch so dass es jetzt ganz schnell vorbei sein könnte.
Natürlich hoffe ich nicht dass es dazu kommt, aber ich seh keinen Sinn darin ihm in einem Gespräch klarzumachen, was (eigentlich völlig selbstverständlich sein sollte) mir nicht passt bzw. hab ich das ja schon getan. Relativ erfolglos.
Nein es muss richtig sitzen, ein Schlag in die Magengrube, fristlose Kündigung. Zack Bumm Vorbei. Das ist die einzige Chance. Und natürlich muss ich eben auch bereit sein, das bis zum Ende durchzuziehen. Es gibt genau eine Verwarnung, danach fliegt er raus. Wie beim Fußball, die gelbe Karte hat er schon gesehen. Gelb-rot gibts bei mir nicht. Und wenn er das wirklich nicht kapiert, hat es eh keinen Sinn mehr.

Ich glaube ich bin soweit, aus der lähmenden Traurigkeit wächst immer mehr produktive Wut. Ich habe den ersten Tag ohne Heulkrampf überstanden. Dienstag ist Stichtag.

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Freitag, 4. Juli 2008
Schreiben
Ich kann nicht hingehen und mit ihm reden. Ich kann nicht warten bis er kommt. Ich muss schreiben. Ich kann meine Gefühlslage nicht in zwei drei Sätzen konzentriert zum Ausdruck bringen. Ich muss schreiben. Ich wäre viel zu aufgeregt um gleichzeitig reden und denken zu können, und das was er mir vielleicht noch zu sagen hätte zu verstehen. In Gedanken hab ich es schon hundertmal gemacht. Gedanken sammeln, sortieren, ausformulieren. Ich muss schreiben. Und danach... Danach können wir vielleicht nochmal über alles reden.

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Donnerstag, 3. Juli 2008
Ich hab es so gewollt
Sein Bild steht auf meinem Schreibtisch, er schaut mir zu, bei allem was ich hier tu schaut er mir zu. Auf seinem Schreibtsich steht kein Bild von mir. Auch nicht woanders. Männer brauchen son Pipifax ja nicht.

Ich weiß ja dass er mich gern verschweigt. Bisher war das aber eher so dass er das Kreuzchen bei vergeben oder single einfach frei gelassen hat. Seit neuestem beantwortet er die direkte Nachfrage auch ebenso direkt mit nein, keine Freundin. Also hab ich mir jetzt selbst ein Fakeprofil angelegt und ihn in ein Gespräch verwickelt. Es war einfach. Es ist fies und gemein und es war viel zu einfach. Trotzdem hat er mir ohne Umschweife bestätigt, dass er solo sei.

Ich kann nicht einfach so zugeben, dass ich ihm schon seit Ewigkeiten nachspioniere, genau genommen seit ich weiß dass er mich belügt. Diese kleine Falle kann ich zugeben, jetzt hab ich es schwarz auf weiss, jetzt kann ich ihn ganz direkt damit konfrontieren.
... Nein, jetzt muss ich es.
Ich hab es ja nicht anders gewollt.

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Dienstag, 1. Juli 2008
Schön reden vs. schwarz malen
Er lässt sein Handy liegen, eingeschaltet (!!!) und geht duschen. Ich kenne seine Pin, glaube ich, aber ich wage es nicht es auszuprobieren, seit ich mich einmal vertippt habe und dort stand 'Sie haben noch 2 Versuche'. Sowas prägt auch irgendwie, außerdem könnte er sie ja auch geändert haben. Aber jetzt ist es ja an. Statt mich zu freuen, stelle ich enttäuscht fest, dass es absolut nichts Aufregendes gibt. Nichts von der Gute-Nacht-Sms-Tussie, auch sonst nichts, außer meinen eigenen überhaupt nichts Neues.
Naja, hat er vllt gelöscht. Also ich würde zumindest alles löschen was irgendwie verfänglich wäre, aber ja nicht alles, um den Anschein von Normalität zu wahren. Oder das Handy nicht eingeschaltet liegenlassen. Also ich würde das so machen. Er nicht. Er reagiert sowieso immer ganz anders, als ich das von ihm erwarten würde. Also ich würde nach so einem Tiefschlag von mir sofort alle Passwörter ändern und erstmal alle Aktivitäten auf Eis legen, mindestens bis ich wieder ruhig schlafen kann. Er nicht, er kann immer ruhig schlafen. Nicht die geringste Spur von schlechtem Gewissen oder so. Vielleicht weil er Recht hat und da wirklich überhaupt nichts dran ist.

Wie auch immer, schön reden funktioniert leider lange nicht so gut wie schwarz malen.

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Dienstag, 17. Juni 2008
The Winner Takes It All
Als ich den Titel vorhin im Auto hörte, hab ich noch lauter gedreht, nicht ahnend dass ich mich kurze Zeit später wiedermal ganz genauso fühlen würde. Aber was solls, der Zustand ist ja eh zum Dauerzustand geworden, da kommts auf einmal mehr oder weniger nicht mehr an. Mein deutliche Warnung hat wenn überhaupt nur kurzfristig Eindruck auf ihn gemacht. Er hat lediglich sein PW geändert. Auf die Idee sein Verhalten zu ändern kommt er nicht. Wozu auch... ist doch alles völlig harmlos :(

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Montag, 16. Juni 2008
Kettenrasseln
Es ist spät, kurz vor dem Zubettgehen erreicht ihn eine SMS, die er in meinem Beisein liest. Gute Nacht Wünsche und träum was Schönes Bla Bla von einer weiblichen Person von der ich noch nie etwas gesehen oder gehört habe. Stimmung leicht geknickt.
Am darauffolgenden Abend das gleiche Spiel, allerdings ignoriert er das späte Handygepiepse vorerst. Als ich aus dem Bad komme, ist das Handy aus. Ich kanns mir nicht verkneifen nachzufragen und ketzerische Kommentare abzugeben. Die SMS natürlich von ihr, Inhalt wie gestern. Stimmung gereizt bis aggressiv.
Als er dann noch fragt, was denn mir mir los sein, konnte ich nicht anders als platzen. Was folgt ist eine zweistündige Aussprache Anklage in der sehr vieles auf den Tisch kam, natürlich nicht ohne Bemühungen seinerseits abzuwiegeln bzw. gleich ganz zu leugnen. Wär ja alles völlig harmlos, ohne Bedeutung und hätte ganz sicher nichts mit mir zu tun.

Ich hab ganz unten angefangen und alles was in den letzten Jahren das Herz so oft zum Überlaufen brachte wieder rausgeholt. Ich hab versucht ihm klarzumachen, was mich am meisten stört und dabei auch Dinge genannt, bei denen es spätestens bei ihm hätte klingeln müssen.
Ich glaube er hat es nicht verstanden und mich bis zum Ende gefragt, wo denn eigentlich mein Problem sei... Eher in Gegenteil, er war fast beleidigt, dass ich ihm sowas wie 'Fremdgehen' -kucken, -telefonieren oder -ausgehen überhaupt zutraue.
Dass wir seit mehreren Wochen keinen GV mehr hatten ist ihm (nach eigener Aussage) nichtmal aufgefallen.

Ich hab versucht ihm klarzumachen, wie sehr er mich kränkt, wenn er sich verabredet, wenn er ausgeht mit Freundin hier und Bekannter da, wenn er erzählt von seinem Leben, seinen tollen Hobbies, seiner Familie, von Hund Katze Maus, über Gott und die Welt, aber die bloße Existenz seine Partnerin mit keiner Silbe erwähnt.
Auch das hat er nicht verstanden...

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Freitag, 9. Mai 2008
Gruben graben
Er hat sein Handy gesucht und ich hab ihm nicht verraten, dass ich weiß dass es in der Hosentasche steckt in der Jeans die unterm Waschbecken liegt. Soll er mal schön suchen. Wenn er seine Klamotten mal wegräumen würde, wär's ihm ja vielleicht auch aufgefallen. Ist mir doch egal wenn er die Woche ohne Handy auskommen muss und ohne SMS von Sonja, Sarah oder Melanie.
Eigentlich meinte ich auch, er hätte es gestern bereits gefunden aber dann hat er mich doch nochmal danach gefragt. Heute morgen hat er es dann auch endlich selbst gefunden (stolz wie Oskar) und zur Krönung behauptet er doch glatt, es hätte unter der Kommode im Flur gelegen, wo es natürlich nur einer versteckt haben kann, nämlich mein böses böses Kind.

Da sind wir also beide in die selbstgebuddelten Gruben gefallen, nur das er es nichtmal bemerkt hat. Folglich bin ich also besser dran, denn die Gelegenheit aus diesem Fehler zu lernen habe nur ich bekommen.
Schade eigentlich...

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