Mein Märchenprinz mit Hang zu flüchtigen Kontakten
  
Dienstag, 25. März 2008
Genialer Plan
Ich habe den Gedanken immernoch nicht ganz verworfen, ihm eine Mail zu schreiben, nochmal klar und deutlich meine Problematik zu schildern, ohne mich selbst zu belasten, einfach seine allgemeine Verheimlichungstaktik ansprechen (neueste Masche ist die F11 Taste), dass er jedesmal ne Megapanik schiebt, wenn ich auch nur in die realitive Nähe seines PCs komme usw.
Aber ich weiß auch selbst, dass das nicht schlau ist. Ich vergebe mir die Möglichkeit durch seine Nachlässigkeit Beweise zu finden. Beweise die ich bislang nicht habe, und ja auch lieber nicht finden würde.
Vielleicht sollte ich einfach zusehen noch ein paar Jahre glücklich zu überstehen, abwarten bis er sein Abschluss hat, und hoffen dass er nicht in akademischer Arbeitslosigkeit landet, sondern seinen glänzenden Aussichten auf ein komfortables Leben mit komfortablem Gehalt verwirklicht, ihm rechtzeitig wenigstens ein oder zwei befruchtungsfähige Spermien abringen und nach dem zweifellos eintretenden Ende der Verliebtheit die solide familiäre Basis nutzen um mich wieder gezielt um meine eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
Vielleicht kein genialer Plan, aber gut. Gut genug, kommt letztendlich auf sein Gehalt an, ich bin Mitte dreißig, höchste Zeit diese verkackten Illusionen über Bord zu werfen.

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Wie wäre es mit einem Kaffee?
Letztens habe ich eine Postkarte in seiner Jackentasche gefunden, von R. aus San Francisco. Sie schreibt 'Dann sehen wir uns auch endlich wieder' (wenn sie dann wieder in Germany ist). Am We hat er mit ihr gechattet, von meinem PC aus (wie dumm :P), erzählt hat er mir, dass sie ihn anlabert wegen professioneller Übersetzung, nachgelesen hab ich einen Flirt mit teilweise recht indiskreten Anspielungen. Naja, immerhin hat er schonmal was erzählt. Am Morgen danach hält er mir nach längerer Kuschelarie noch im Bett eine nette Postkarte unter die Nase. 'Wie wäre es mit einem Kaffee?' Auf die Rückseite hat er ein Herz mit unseren Initialen gemalt. Süss. Trotzdem werde ich das komische Gefühl nicht los, dass er diese Karte ursprünglich mit etwas anderen Absichten erworben hat. Nach dem Aufstehen stolpere ich ausnahmsweise mal völlig zufällig über seinen offenen Rucksack und zum Vorschein kommen zwei weitere identische Karten. Kaffeeeinladungen auf Vorrat, alles klar. Er meint, die hätte ihm so gut gefallen.

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