Mein Märchenprinz mit Hang zu flüchtigen Kontakten
  
Symphonie
Der Ärger ist verflogen, geradezu wie weggeblasen. Was mich vor einer Woche noch so tierisch nervte, hat seinen Stachel erstmal verloren. Sicher, nach ein paar Tagen sieht man vieles anders, dann habe ich meinem Frust ja auch ordentlich Luft gemacht und dann ist die liebe Seele, die ich auserkoren hab mein Herz zu retten, wieder in meiner Nähe. Aber ich werde nicht vergessen, dass ich so sauer war und schon gar nicht warum. Ich fühlte mich ausgegrenzt von jemandem, und zwar von Dir. Du hast mich glauben lassen, zu Deinem Geburtstag bist Du am Ende der Welt. Was mich jedoch nicht davon abhalten konnte, Dir zumindest telefonisch zu gratulieren. Und was passiert? Du erkennst meine Stimme am Telefon nicht wieder? Wir kennen uns fast 2 Jahre, haben endlose Stunden mit telefonieren verbracht und jetzt bin ich soweit weg für Dich, dass Du meine Stimme nicht mehr von den anderen unterscheiden kannst? Das ist bitter, es erniedrigt, und es tat verdammt nochmal weh, weil es genau in dein Schema passt. Und was passiert noch? Du plauderst fast nebenbei heraus, dass Du grade nicht wie geplant ganz woanders bist, sondern nur paar Kilometer weiter, ja und gestern ja so derbe gefeiert, dass heute ja gar nichts geht, ach ja, außer auf der anderen Leitung mit dem nächsten Schätzchen tellen, die wartet übrigens schon, also tschüß!

Toll! Da war ich erstmal sprachlos. Übrigens auch nett von Dir es wie ein Mißverständnis aussehen zu lassen, als mir ins Gesicht zu sagen, Du willst mich nicht mehr sehen. Hat die gleiche Wirkung, dauert nur bisschen länger und erspart Dir wie so oft die Druckwellen wenn die Bombe platzt. Lieber klammheimlich rausschleichen, ohne Aufsehen, ohne Stress, ohne Fragen und ohne Erklärungen. Gut, wie Du willst, auch ich hab grad gar keine Lust mehr was mit Dir zu klären, ich hoffe das bleibt auch so, für alles was ich noch zu sagen hätte, ist hier so viel Platz.

"Es ist Zeit, sich einzugestehen, dass es nicht geht. Es gibt nichts mehr zu reden, denn wenns nur regnet ist es besser aufzugeben...
Das Ende ist schon lang geschrieben und das war unsere Symphonie..."

aus der Versenkung geholt, Originalbeitrag vom 8. März 2006
ist lange her, und auch wenn ich noch so groß töne, dass das ja alles begraben und vergessen sei, bleibt die Sache irgendwie präsent, es kommt mir vor, als würde ich momentan wieder vermehrt dran denken, schon komisch, warum werde ich den Ballast niemals los